Center for Regional Economic Development (CRED)

Tourismus

Kernkompetenz: Nachhaltige Entwicklung und Innovationen im Tourismus

Zentrale Herausforderungen für die Tourismuswirtschaft sind unter anderem die grosse Notwendigkeit zur Innovation und Differenzierung des Angebots. Im Tourismus sind echte Innovationen selten, so dass eine enge Auslegung des Begriffes nicht sinnvoll ist. Der Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft erfordert eine neuere Art von Innovationen, die über die Technologie oder das Produkt hinausgehen und soziale Prozesse und Überlegungen berücksichtigen.

In den letzten Jahren ist das Konzept der sozialen Innovation entstanden, welches sich international und über akademische Disziplinen hinweg etabliert hat. Soziale Innovationen werden als Lösungen für soziale Probleme wie Klimawandel, Arbeitslosigkeit oder demographische Veränderungen betrachtet und spielen auch im Tourismus eine zusehends prominente Rolle.

Wir untersuchen systematisch das Potential sozialer Innovation für die Entwicklung peripherer Räume in der Schweiz, mit einem besonderen Fokus auf deren Bedeutung in der Tourismusbranche.  

Welches Potential haben soziale Innovationen im alpinen Raum, um die Wachstumsabhängigkeit zu reduzieren?

Im Rahmen eines SNF-Projekts und in Zusammenarbeit mit der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) untersuchen wir das Potential von sozialen Innovationen im alpinen Raum und inwiefern diese eine Alternative zum traditionell wachstumsorientierten Wirtschaftsmodell anbieten können.  

Gerade der Tourismus, die Bauwirtschaft und der Gesundheitssektor erfahren in alpinen Regionen zunehmend Wachstumsgrenzen, beispielsweise aufgrund des Klimawandels oder der geringen Verfügbarkeit von Land. Aufgrund solcher Wachstumsgrenzen dürfte eine Transformation unausweichlich werden. Soziale Innovationen können dazu beitragen, die Wachstumsabhängigkeit einer Branche und Region zu verringern und dadurch ihre Widerstandsfähigkeit durch Auswirkungen entlang der Wertschöpfungskette zu erhöhen.

Das Konzept der sozialen Innovation im ländlichen Kontext bietet einen vielversprechenden Ansatz Verständnis für neue Wege und Ansätze zur Bewältigung sozialer Herausforderungen, wie z.B. Abwanderung, fehlende Dienstleistungen, Alterung, etc. Ein Fokus auf die privaten Akteure und Branchen, die die tragenden Säulen der ländlichen Wirtschaft sind, fehlt in der Literatur und Empirie noch weitestgehend. Diese Forschungslücke versucht das Projekt anhand traditioneller, wachstumsorientierter Industrien wie Tourismus, Bauwesen und Gesundheitswesen in alpinen Regionen zu schliessen.

Grafik 1: Klimawandel und abnehmende Schneesicherheit erfordern alternative Strategien und Innovationen in alpinen Destinationen

Unsere Resultate aus vorangehenden Studien legen nahe, dass alpine Regionen an verschiedene Wachstumsgrenzen stossen. Im Tourismus führt beispielsweise die abnehmende Schneesicherheit zusammen mit veränderten Gästebedürfnissen in vielen Skiregionen zu einem Nachfrageeinbruch. Für dessen Kompensation werden innovative und langfristige Strategieanpassungen notwendig, welche weniger wachstumsgetrieben sind.

Laufende Projekte zum Thema Nachhaltige Entwicklung und Innovationen im Tourismus

 Arbeitstitel Fragestellung
Autoren
Sustainable Local Touristic Development - Monitoring, Forecasting, Interaction
Wie könne touristische Nachhaltigkeit und die damit verbundenen Zielkonflikte mit neuen Daten auf lokaler Ebene gemessen werden? Monika Bandi Tanner, Marcus Roller, Torsten Braun, Patrizio Collovà (BFH), Matthias Stürmer
Social Innovations in Swiss Mountain Regions - Shifting Away from Growth Dependency in the Tourism, Construction and Healthcare Industries Welches Potential haben soziale Innovationen im alpinen Raum, um die Wachstumsabhängigkeit zu reduzieren? Heike Mayer, Monika Bandi Tanner, Therese Lehmann Friedli, Irmi Seidl (WSL), Pascal Tschumi, Andrea Winiger, Samuel Wirth